„POWER-Studie“ an der Kinderklinik des Helios Klinikums Krefeld
am Dienstag in der WDR Lokalzeit Düsseldorf 

Sara und Sandra: Mit Sport gegen den Krebs

Für die neunjährige an Blutkrebs erkrankte Sara und ihre Mutter Melanie war es ein Klinikbesuch der besonderen Art. Dieses Mal wurden die beiden nämlich nicht nur von den Schwestern und einer Sporttherapeutin empfangen, sondern von einem WDR-Fernsehteam. Thema: Die „POWER-Studie“, bei der es darum geht, Kinder nach der Intensivtherapie im Rahmen von Sporteinheiten wieder fit zu machen, ihnen Spaß an Bewegung zu vermitteln und das Vertrauen in den eigenen Körper wiederzugeben. 

Letzte Woche im Foyer der Kinderklinik des Helios Klinikums Krefeld: Sara und ihre Mutter treffen auf Autorin Liv Meyer-Berhorn, Tonmann Volker und Kameramann Sven. Vor den Dreharbeiten wird die junge Patientin mit dem kessen Rotschopf erst einmal professionell verkabelt, schließlich ist sie eine der Hauptpersonen im Beitrag für die WDR-Lokalzeit Düsseldorf. Er soll am Dienstag, 20. Dezember, zwischen 19.30 und 20 Uhr ausgestrahlt werden.

Erste Station des Drehplans ist der „Fingerpieks“ zur Ermittlung der aktuellen Blutwerte. Den übernimmt ausnahmsweise Dr. Nina Brauer, Oberärztin am kinderonkologischen Zentrum Krefeld, denn sie wird nachher noch interviewt. Für Sara ist die Blutabnahme zur Routine geworden. Nach ihrer Klinikentlassung im Juli dieses Jahres wird sie im Rahmen einer Dauertherapie weiterhin engmaschig untersucht, damit ihre orale Chemotherapie richtig dosiert werden kann. Von Mitte Februar bis Mitte Juli wurde die Schülerin vom Niederrhein stationär in Krefeld behandelt – am Anfang einen Monat lang, danach wechselten sich kurze Aufenthalte zuhause und im Helios Klinikum ab. Anfang September hat Sara die Intensivtherapie abgeschlossen und darf mittlerweile auch wieder zur Schule gehen.

Ein bunter Parcours macht gute Laune

Ein paar Minuten später: Kameramann Sven filmt, wie Dr. Brauer die junge Patientin auf Entzündungen im Körper untersucht und ihre Herz-Lungenfunktion checkt. Alles ist gottseidank unauffällig, so dass der Sporteinheit mit Sandra Goertz nichts mehr im Wege steht. Sie studiert an der Sporthochschule Köln „Human Technology in Sports and Medicine“ und leitet die POWER-Studie, die gleichzeitig Thema ihrer Doktorarbeit ist. Großartig: Ihre Stelle wird durch Mittel des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V. finanziert, der die Studie dadurch erst ermöglicht.

Während Sandra auf dem Boden einen Parcours mit Koordinationsleiter, bunten Flusssteinen und Hütchen auslegt und ein Wurfspiel bereitlegt, gibt die Oberärztin vor der Kamera Einblicke in die Studie und aktuelle Forschungsergebnisse. „Es ist ein Herzensprojekt, an dem wir seit über drei Jahren arbeiten. Was bei Brustkrebspatientinnen bereits durch viele Studien belegt ist, wird auch bei Kindern funktionieren, die an Krebs erkrankt sind: Wöchentlicher Sport mindert die Gefahr von Infektionen, verbessert die Stimmung und erleichtert die Integration in den Alltag“, betont Dr. Brauer. Das bestätigt auch Saras Mama Melanie, die neben den Trainingseinheiten im Helios Klinikum auch zuhause mit ihrer Tochter regelmäßig Übungen nach den Vorgaben der Sporttherapeutin macht. „Ich habe das Gefühl, Saras Freude am Sport hat sich positiv auf ihren Körper und ihre Gesundheit ausgewirkt.“ Und das Töchterchen fügt schmunzelnd hinzu: „Sport mit Sandra ist aber lustiger“. Diesen Spaß spürt man bei der anschließenden Sporteinheit. Sara absolviert den Parcours mit Hüpfsprüngen und flottem Kurvenlaufen, sie balanciert auf einem Bein und scheint ihrer Therapeutin beim Ballspiel überlegen. Ihr fröhliches Lachen und die Freude darüber, alle Übungen problemlos zu schaffen, steckt auch das WDR-Fernsehteam an.

Die eigene Familiengeschichte der WDR-Autorin bewegt

WDR-Autorin Liv Meyer-Berhorn hat durch ihre Schwester Greta, die vor 15 Jahren an Leukämie erkrankt und daran verstorben ist, eine besondere Verbindung zum Helios Klinikum und dem Förderverein hat. Der Dreh über die Power-Studie ist eine Herzensangelegenheit für sie, deshalb hat sie das Thema auch in der Lokalzeit-Redaktion vorgeschlagen. Sie berichtet, dass ihre Familie während der Zeit von Gretas Klinikaufenthalt Kontakt zum Förderverein bekommen und einige Ausflüge mitgemacht hat. „Daher weiß ich, wie professionell und liebevoll auch die Familien betreut werden. Ich bin heute noch dankbar dafür, dass man sich auch um uns drei Geschwisterkinder gekümmert hat. Denn die Situation war auch für uns nicht leicht. Bis heute besteht zum Förderverein eine herzliche Verbundenheit“, resümiert Liv.

Letzte Kameraeinstellung auf der blau-orangefarbenen Couch: Zunächst wird Sara alleine, dann gemeinsam mit ihrer Mutter, interviewt. Die Neunjährige hat mittlerweile Zutrauen zu dem dreiköpfigen Fernsehteam gewonnen und erzählt, wie sie die Hochs und Tiefs ihrer Krebserkrankung und die Erfolge durch die Sporttherapie erlebt hat. Man schaut einem kleinen Medienprofi zu, dem man für die Zukunft nur das Allerbeste wünscht. Wenn demnächst noch diese besondere Sport-Therapie in der Grundversorgung der Krankenkassen angesiedelt werden kann, um damit eine Kostenübernahme zu gewährleisten, wäre das die Krönung des Forschungsprojekts „POWER-Studie“. 

Die Königin dieses WDR-Fernsehdrehs aber ist und bleibt die kämpferische und fröhliche Sara.

Der Fernsehbeitrag ist sieben Tage nach der Ausstrahlung auch in der WDR Mediathek zu sehen, zu finden über die Suchfunktion „WDR Lokalzeit aus Düsseldorf“.