„Ich möchte meine Augen nicht verschließen“

Am 5. Dezember ist „Internationaler Tag des Ehrenamtes“. Stefanie Zohren ist ein wunderbares Beispiel für ehrenamtliches Engagement in Krefeld. Als Vorstandsmitglied im Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V. hilft sie tatkräftig mit, das Leben von betroffenen Kindern und deren Familien ein bisschen heller zu machen.

Die 52jährige gelernte Erzieherin engagiert sich als ehrenamtliche Schriftführerin und helfende Hand, wann immer jemand gebraucht wird. Mit vielen ihrer Vereinskolleginnen und -kollegen teilt Stefanie Zohren dasselbe Schicksal: Vor 12 Jahren mussten sie und ihr Mann den schmerzlichen Verlust ihres Sohnes verarbeiten. In dieser Zeit lernten die beiden den Förderverein kennen, der betroffenen Familien eine starke Schulter zum Anlehnen und verschiedenste Unterstützungsangebote in einer Ausnahmesituation bietet, die ein Familienleben von heute auf morgen auf den Kopf stellt.

Stefanie Zohren erläutert das näher: „In der akuten Therapiezeit liegt der Fokus der Eltern beim erkrankten Kind, so dass der Kopf für andere Dinge nicht frei ist. Aber genau in dieser Situation benötigt man oftmals schnelle und unbürokratische Entscheidungen und Hilfen, da einem sonst die Zeit davonläuft. Das ist durch den Förderverein möglich und zu einem großen Teil umsetzbar.“ Den Antrieb für ihr ehrenamtliches Engagement formuliert sie so: „Oft werden die Augen vor dem verschlossen, was einen nicht persönlich betrifft, unangenehm oder beängstigend ist. Ich möchte meine Augen nicht verschließen, sondern aktiv da mitwirken, wo meine Unterstützung benötigt wird. Zudem ist es mir wichtig, andere dazu zu bewegen, sich die Frage zu stellen: ,Was kann ich tun, um die Arbeit des Fördervereins mit zu unterstützen?‘“

„Bei der Einweihung unseres Elternhauses ging mir das Herz auf“

Die 52Jährige leistet seit Jahren wertvolle Unterstützung: Sie schreibt bei den Vereinssitzungen das Protokoll, ist bei Spendenübergaben dabei, betreut betroffene Familien bei Ausflügen und streicht auch schon mal das Holzauto im Garten des Elternhauses. Dessen Einweihung sei eines der Highlights der Vereinsgeschichte gewesen: „Als wir 2015 die Villa Sonnenschein in unmittelbarer Nähe zum Kinderonkologischen Zentrum am Helios Klinikum eröffnen konnten, ging mir das Herz auf. Seitdem können vor allem Eltern und Geschwisterkinder, die weiter weg wohnen, während der Akut-Behandlung ihres erkrankten Familienmitglieds ganz in dessen Nähe sein. Das Pendeln entfällt, und man kann wertvolle Zeit gemeinsam verbringen und dadurch Kraft tanken.“

Sorgen bereitet Stefanie Zohren dagegen der Rückgang der allgemeinen Spendenbereitschaft, was auf Corona und die aktuell wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten zurückzuführen sei. Aber genau diese Tatsache treibt sie an: „Unsere Hilfe für die erkrankten Kinder bleibt weiterhin wichtig. Wir als Förderverein möchten deshalb auch unsere Angebote aufrechterhalten. Das gelingt uns aber nur durch Spenden. Wir freuen uns daher immer über die Mithilfe von Menschen, die unser Motto teilen: „Helfen ist Herzenssache“.