„Plötzlich lieg ich hier im Krankenhaus. Nadel rein. Nadel raus. Warum ich? Ich weiß nicht, was hier passiert. Ich hab Angst. Warum ist es so bei mir? (…) Warum ich? Der Gedanke dreht im Kreis. Ich falle und ich weiß nicht mal, wie weit. (…) Warum ich? Es geht weiter / Immer stark, weil ich nie allein war!“

Das sind bewegende Textzeilen aus einem Song, den zwei Jungen und ein Mädchen, die am Krefelder Helios Klinikum in Behandlung sind, zusammen mit Rapper Niklas Maass und Musikproduzent Fynn Leven aus Krefeld geschrieben haben. Möglich gemacht hat das Projekt der Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V..

Heute, am Internationalen Kinderkrebstag, möchten wir die Geschichte erzählen.

Die beiden an Diabetes erkrankten Jungen und das Mädchen, das eine Krebserkrankung hinter sich hat, hatten sich als Thema den Moment ausgesucht, in dem sie erfahren haben, dass sie krank sind. Das Lied ist daher am Anfang melancholisch, wechselt aber bald in eine fröhliche Stimmung. Alisa Manske, Leiterin des Psychosozialen Dienstes am Helios Klinikum, die sich mit ihrem Team um Patienten kümmert, deren Erkrankung zu schweren psychischen Belastungen führen kann, ist beeindruckt vom Mut der drei: „Ich finde es toll, dass sie sich mit diesem schweren Tag in ihrem Leben auseinandergesetzt haben. Das zeigt auch, dass der Moment, in dem man von der Diagnose erfährt, auch nach langer Zeit noch sehr wichtig ist.“

Gefühle und Gedanken werden zu Musik

Songs sind ein gutes Mittel, persönliche Lebensumstände und Gefühle zu verarbeiten. Das beweisen auch Hits vieler internationaler Stars. Die beiden Deutsch-Rapper aus Krefeld betonen außerdem: „Kaum ein anderes Musikgenre als der deutsche Rap bietet so viele Möglichkeiten, sich frei zu entfalten. Hip-Hop heißt, darüber zu sprechen, was uns beschäftigt, das zu äußern, was uns auf dem Herzen liegt. Besonders mit diesem Song wollten wir ungefiltert zeigen, wovor die Gesellschaft und auch wir selbst manchmal die Augen verschließen.“

Die Jugendlichen spürten in dem Workshop ihren eigenen Gefühlen nach, reflektierten das Erlebte und lernten, es in Texte zu fassen, um am Ende etwas für die Ewigkeit zu schaffen – nicht nur für sich selbst, sondern für viele andere mit demselben Schicksal. Der Mutmach-Song ist nicht zuletzt auch durch den empathischen und respektvollen Umgang der beiden Profis mit den Laien-Rappern entstanden. „Es war ein sehr besonderer Workshop“, war das Fazit von Niklas Maass. Und dem Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld war es eine Herzenssache, dieses Projekt zu unterstützen.
Klicken Sie auf den Play-Button unter diesem Beitrag, um den Song zu hören.“