„Ich habe aus der Luft ein paar kleinere Seen, viele Felder und einen Golfplatz gesehen. Aber das Tollste war, dass wir wegen der Thermik ein bisschen gehüpft sind“, erzählte Tom nach seinem Flug im Motorsegler. Der 13-Jährige gehörte zu einem Dutzend Kinder, die sich nach einer Krebserkrankung in der Nachsorge befinden und zusammen mit ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern aufregende Stunden auf dem Flugplatz Egelsberg verbrachten.
Seit 2018 lädt der Verein für Segelflug Krefeld (VfS Krefeld) jedes Jahr den Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld zu diesem besonderen Erlebnis ein. Unterstützung kam dieses Mal vom befreundeten Aero-Club Krefeld, der zwei Flugzeuge samt Piloten auslieh.Auf der grünen Wiese warteten ein Motorflugzeug, ein Motorsegler und ein Segelflugzeug auf die jungen Himmelsstürmer. Die ersten Passagiere waren Jakob, Emil und Martha, die den Flugplatz bisher nur aus der Ferne kannten. Jetzt sind wir mittendrin und dürfen sogar mitfliegen“, freuten sich die drei. Emil hatte extra sein Fußballtraining sausen lassen, um Krefeld mal von oben zu sehen. Im Motorsegler ging es dann in die Luft. „Wir haben unser Haus und den Rhein gesehen“, schwärmten Jakob und Martha nach der Landung. Noch mit rotem Fallschirmsack auf dem Rücken, ließ Eyüp sein Erlebnis im Segelflieger Revue passieren: „Die Kurven die Aussicht, die Geschwindigkeit von 170 Stundenkilometern – das waren echte Highlights.“
„Eine echte Herzenssache“
Da hüpfte auch das Herz von Thomas Deckers vom VfS Krefeld, der den Nachmittag wieder organisiert hatte. „Es gibt doch nichts Schöneres, als fröhliche Kinder zu erleben, die ihre Krankheit für ein paar Stunden vergessen können“, betonte er. Rund 16 Vereinsmitglieder und befreundete Piloten hatten sich genauso auf den Tag gefreut und auch rundherum für Abwechslung gesorgt. Sie kutschierten die Kinder auf Oldtimertrecker „Fritz“, in zwei Motorrädern mit Beiwagen und einem Golfcart über die Wiese, von wo aus sie alle Starts und Landungen hautnah erleben konnten. Im Hangar duftete es nach frisch gebackenen Waffeln und Kaffee, und es gab Gitterkuchen, den die Mitglieder des VfS Krefeld spendiert hatten.
Sevda Aytekin, Geschäftsstellenleiterin des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld dankte dem Team des Vereins für Segelflug Krefeld für die wiederholte Einladung: „Es ist nicht selbstverständlich, so einen besonderen Nachmittag erleben zu dürfen. Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue auf diese tolle Veranstaltung.“ Als kleinen Dankeschön hatte sie für jedes Vereinsmitglied einen Topf mit Sonnenblumen mitgebracht.