Krebs bei Kindern

HEUTE NICHT MEHR HOFFNUNGSLOS
Jährlich erkranken in der Bundesrepublik etwa 2000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren neu an Leukämie oder bösartigen Tumoren.
Noch vor 30 Jahren starb fast jedes Kind an dieser heimtückischen Krankheit, während wir heute – dank der enormen Fortschritte in der Medizin – davon ausgehen können, dass mehr als 60 Prozent aller erkrankten Kinder erfolgreich behandelt werden können.
Bei manchen Krankheitsformen können inzwischen schon mehr als 80 Prozent der Patienten nach längerer Zeit ohne erneutes Auftreten der Krankheit als geheilt gelten. Doch dieser Erfolg ist mit einer langwierigen, oftmals schmerzhaften und unangenehmen Behandlung verbunden, so dass viel Kraft und Einsatzbereitschaft von allen Beteiligten gefordert werden.

ENTSTEHUNG UND BEHANDLUNG
Plötzlich und meist ohne “Warnzeichen”, tritt die Erkrankung auf. Betroffen sind alle Altersgruppen, besonders Kleinkinder, Jungen und Mädchen gleichermaßen. Durch bisher noch unbekannte Einwirkungen kann es zu einer ungesteuerten Vermehrung krankhafter Zellen, den sogenannten Tumorzellen, im Körper kommen. Diese Tumorzellen stören die normalen Zellen des Körpers und würden – unbehandelt – zum Tode führen.
Doch kann man Eltern Mut machen: Krebserkrankungen im Kindesalter sind erfolgreicher zu behandeln als im Erwachsenenalter. Dieses verdanken wir den modernen Therapieformen: der heutzutage vorwiegend eingesetzten Chemotherapie, der schonenden Operationstechnik und der verbesserten Bestrahlung.
Für jede Tumorart werden diese drei Behandlungsformen individuell abgestimmt.

Diese differenzierte Behandlung basiert auf den weltweit neuesten Forschungsergebnissen, die ohne Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsprogramme – auch durch Elternvereine – nicht möglich gewesen wäre.
Wegen zahlreicher Therapienebenwirkungen und möglicher schwerer Komplikationen sollte die Behandlung der an Krebs erkrankten Kinder nur in eigens dafür ausgerichteten Kliniken mit geschultem Personal erfolgen.
Neben bestmöglichem medizinischem, pflegerischem und psychosozialem Know-how ist die liebevolle Begleitung der Kinder durch die eigene Familie während der Klinikzeit erforderlich. Leider müssen Eltern manchmal lange Anfahrtswege zu den pädiatrischen onkologischen Zentren in Kauf nehmen . Die häufigen und oftmals langwierigen Krankenhausaufenthalte, die Trennung der Familien – besonders für Geschwisterkinder – und die Unsicherheit während der anstrengenden und aggressiven Behandlung bedeuten für alle Beteiligten eine unermessliche psychische Belastung, die nur mit gezielter Hilfe bewältigt werden kann.
Hier ist eine psychosoziale Unterstützung durch erfahrene Therapeuten erforderlich.
Nach Abschluss der intensiven Behandlung ist daher eine familienorientierte Rehabilitation, eine sogenannte Kur,  zur Stabilisierung der Familiengefüges, wünschenswert.

Leider gehen nicht alle Krankheitsverläufe gut aus.
Trotzdem helfen wir auch bei der Sterbebegleitung und darüber hinaus in den Familien.
Wer mehr erfahren möchte, kann auf folgender Seite ein trauriges Schicksal verfolgen: www.timschmitz.info

DIE HERAUSFORDERUNG
Alle drei Minuten stirbt nach Angaben von Childhood Cancer International (CCI) weltweit ein Kind an Krebs. Trotz enorm verbesserter Behandlungsmöglichkeiten seien die Heilungschancen dabei sehr unterschiedlich. Während in den hoch entwickelten Ländern mittlerweile mehr als drei Viertel der an Krebs erkrankten Kinder wieder gesund werden, hätten in den Entwicklungsländern deutlich weniger Kinder die Chance, die schwere Krankheit zu überleben. Oft fehle es nicht nur an den notwendigen Medikamenten, sondern aufgrund der schlechten Gesundheitssysteme auch an einer fachgerechten zügigen Behandlung und Versorgung, betonte die Internationale Vereinigung der Kinderkrebs-Elternorganisationen anlässlich des Internationalen Kinderkrebstages am 15. Februar.

Jedes an Krebs erkrankte Kind sollte nach Aussage von CCI überall auf der Welt Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Behandlung haben. Dies müsse von den jeweiligen Länderregierungen sichergestellt werden. Aber auch bei optimaler medizinischer Versorgung sei es wichtig, die Krebserkrankung in einem möglichst frühen Stadium zu diagnostizieren. Dadurch würden die Heilungschancen deutlich verbessert, so CCI.

Typische Anzeichen, die auf eine Krebserkrankung bei Kindern hindeuten, können beispielsweise Knoten oder Schwellungen im Bauch und Beckenbereich oder an Hals, Kopf und Extremitäten sein. Auch unerklärliches längeres Fieber, extreme Blässe, Schlappheit, blaue Flecken, häufige Blutungen sowie Schmerzen in Gelenken und im Rücken können ebenso wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung sein. Obwohl viele dieser Symptome  auch bei anderen und weitaus harmloseren Krankheiten auftreten, ist es ratsam, wenn sie über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, Rat in einem Kinderkrebszentrum zu holen.

Der Internationale Kinderkrebstag wurde 2001 von der CCI (vormals ICCCPO) ausgerufen. Sie ist ein weltweites Netzwerk von Eltern mit krebskranken Kindern.