Großes im Kleinen bewegen


Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland rund 2.200 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Ihre Heilungschancen sind heute besser denn je: Über 80 Prozent der Betroffenen können geheilt werden. Aber noch immer ist in der Öffentlichkeit zu wenig über das schwere Schicksal der krebserkrankten Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien bekannt. Das haben betroffene Eltern in Krefeld bereits vor über 35 Jahren erkannt und den Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V. gegründet. 

Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstages, der am 15. Februar begangen wird, sagt der Fördervereinsvorsitzende, Jens Schmitz: „In diesen besonders turbulenten Zeiten spüren wir, dass es immer wichtiger wird, betroffene Kinder und Familien ehrenamtlich zu unterstützen. Trotz des starken Rückgangs der Spenden sind wir glücklich, dass wir weiterhin in der Lage sind, die Familien direkt zu betreuen, Trauerbegleitung leisten und die Krebsforschung unterstützen können. Das Team des Fördervereins bewegt Großes manchmal auch im Kleinen. Mit unseren Elternhäusern in Krefeld, Willich-Anrath und auf Sylt können wir den Familien in der schweren Zeit, zumindest etwas von ihrer Last nehmen. Unser Motto „Helfen ist Herzenssache“ wird bei uns täglich gelebt.

Professor Tim Niehues, Direktor am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Krefeld, der eng mit dem Förderverein zusammenarbeitet, betont die Bedeutung des Internationalen Kinderkrebstages: „Er sensibilisiert für die zahlreichen Herausforderungen, vor die eine Krebserkrankung ganze Familien stellt. Das Bewusstsein für ihre Situation und die Notwendigkeit nachhaltiger Forschung und Entwicklung in diesem Bereich sind essenziell. Dies reicht von der schweren psychischen Belastung betroffener Familien bis zu sozialen und finanziellen Problemen – etwa durch den Verlust des Arbeitsplatzes eines oder beider Elternteile. Auch haben Therapien nicht immer den gewünschten Erfolg, weil Krebsentstehung und -fortschreiten weiterhin noch unzureichend verstanden sind. Deshalb ist diese Aufmerksamkeit so wichtig.“

Auch Anne Poleska unterstreicht als Schirmherrin des Elternhauses „Villa Sonnenschein“ das unter dem Dach des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder den Eltern erkrankter Kinder und Jugendliche in Reichweite des Helios Klinikums ein Zuhause auf Zeit ermöglicht, wie wichtig ein solcher Gedenktag ist: „Er lenkt die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf zwei wichtige Dinge: Erstens auf den Krebs selbst, denn er ist eine so einschneidende und lebensverändernde Krankheit für Menschen jeden Alters. Zweitens aber ganz besonders auf die Kinder, denn gerade für junge Menschen bedeutet Krebs, dass ein unbeschwertes Leben während der Krankheit und ihrer Behandlung kaum möglich ist. Die Krebserkrankung eines Kindes bedeutet jedoch auch für seine Familie, also seine Eltern und Geschwister, eine ganz besondere Herausforderung im Zusammenleben, Betreuen, gemeinsamen Aufwachsen und natürlich auch im finanziellen Rahmen. Für mich ist dieser Tag so besonders wichtig, weil Kinder niemals alleine durch diese schwierige Zeit gehen und deshalb alle Beteiligten unterstützt und gut versorgt werden müssen.“

Äußeres Zeichen für die Solidarität mit krebskranken Kindern und Jugendlichen weltweit ist eine goldene Ansteck-Schleife der Deutschen Kinderkrebsstiftung. „Sie signalisiert persönliche Unterstützung, macht Mut und weckt Hoffnung, den Krebs zukünftig bei allen Kindern und Jugendlichen zu besiegen“, sagt Dirk Hannowsky, Geschäftsführer der Deutschen Kinderkrebsstiftung mit Sitz in Bonn.