Wenn das Leben immer so süß wäre… 

Max Butenko (14) strahlt über das gesamte Gesicht, während er in seinen Crêpe mit Erdbeermarmelade und Bananenstückchen beißt. Sein Bruder Tymur (10) hat sich für eine Füllung aus Nußnougatcreme entschieden. Zusammen mit Mama Olena und Papa Alex freuen sich die Brüder über die süße Abwechslung im Klinikalltag, die der Förderverein für krebskranke Kinder in den Garten der Villa Sonnenschein gebracht hat. Familie Butenko aus der Ukraine lebt seit einigen Wochen in unserem Elternhaus am Helios Klinikum, um für den an Krebs erkrankten ältesten Sohn Max da zu sein. Der verbringt den Großteil der Woche auf der Kinderkrebsstation des Krankenhauses und freut sich, an diesem spätsommerlichen Septembermorgen über diese süße Auszeit im Freien. Auch die elfjährige Gülsu Ölmez aus Krefeld, die zurzeit ambulant behandelt wird, ist mit ihrem Papa Ersoy gekommen. Beim Biss in den köstlichen Crêpe scheinen die täglichen Schmerzen und Sorgen zumindest für eine kurze Zeit vergessen.

Susanne Oestreich und ihrem Team ist die Premiere gelungen. „Normalerweise besuchen wir einmal im Monat die Kinderkrebsstation und verteilen dort selbstgebackenen Kuchen. Das ist Corona-bedingt nicht möglich. Also haben wir uns gedacht, aus unserem Garten eine Crefelder Crêpe-Oase zu machen“, erzählt die Hausleiterin der Villa Sonnenschein. Junge Patienten, die das Freiluft-Angebot aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen durften, gingen aber natürlich nicht leer aus. Ausgerüstet mit einem Einkaufskorb und einer Bestellliste wartet Carla Bogers, Erzieherin in der Spielabteilung auf der Kinderkrebsstation, darauf, dass Crêpe-Createur Raphael Dereeh die hauchdünnen Eierkuchen mit zarter Hand goldbraun backt und wunschgemäß mit Süßem oder mit Käse und Kräutersalz füllt. Renner ist und bleibt aber die beliebte Nußnougat-Creme. 

Mittendrin: Barbara Stüben, Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Kinder- und Jugendmedizin am Helios-Klinikum Krefeld, und ihre Mitarbeiterin Ebro Ertugrul. „Wir finden diese Aktion einfach lecker“, ist das Fazit der beiden Frauen, die die Gelegenheit zum lockeren Austausch mit den jungen Patienten nutzten. Mittlerweile ist auch das Crêpe-Körbchen für Kinder und deren Mütter auf der Station gefüllt. Im Garten wird noch zwei Stunden geschlemmt und fröhlich erzählt. Und irgendwo fällt der Satz: „Wenn das Leben nur immer so süß wäre.“